Island - Das Land aus Eis und Feuer

 

Die wilde Insel ganz im Norden hat im Sturm mein Fotografenherz erobert. Es gibt kein Land auf der Welt, das mich so sehr fasziniert, wie Island. Es ist das jüngste Land und bietet unendlich viele unterschiedliche Landschaften, vor Allem geprägt von Gletschern, Vulkanen, Geothermalquellen, Fjorden und Küstenlinien. Die meiste Zeit hatte ich das Gefühl, nicht auf der Erde zu sein. 

 

Mehr als die hälfte der Isländer glauben an Elfen und Trolle. Der Glaube an Naturgeister ist in der isländischen Gesellschaft tief verwurzelt. Die Isländer sprechen vom versteckten Volk, vom Huldufólk. Sie beeinflussen manchmal sogar das tägliche Leben der Einwohner.

 

Im Sommer ist es möglich die Mitternachtssonne zu bestaunen, während im Winter die Nordlichter am Himmel tanzen. Sogar Anfang September hatte ich Glück und konnte die leichten Nuancen der Nordlichter am Himmel erkennen.

 

Auf meiner zweiwöchigen Campertour habe ich sehr viel erlebt und unzählige Ausflüge unternommen. Der Part "Must Sees & Ausflugshighlights " ist dementsprechend sehr umfangreich ausgefallen. In Island gibts einfach an jeder Ecke ein kleines oder großes Naturwunder zu entdecken. Für die Entspannung nach den langen Tagen haben die vielen heißen Quellen und Pools gesorgt, in welchen du unter freiem Himmel baden kannst.

 

Am meisten haben mich die Fahrten mit dem eigenen Allrad-Camper durchs Hochland fasziniert. Auch wenn eine derartige Reise teurer ausfällt, würde ich behaupten, Island nur wegen den Fahrten durch diese unwirklichen Landschaften kennengelernt zu haben. 

 

Island soll inzwischen sehr touristisch sein. Da ich während der Coronapandemie dort war, habe ich davon nichts bemerkt. Gefühlt war ich mit einer hand voll weiterer Touristen auf der Insel. Das war natürlich ein großer Vorteil und ein besonderes Erlebnis. Um die Quarantäne einzuhalten, habe ich vom Vermieter die ersten Tage ein großes Wohnmobil gestellt bekommen und somit erst ab dem sechsten Tag den Allradcamper entgegen genommen. 

 

In diesem Blogartikel findest du Infos zu folgenden Themen:

 

  • Beste Reisezeit & Klima
  • "Must Sees" & Ausflugshighlights
  • Campertrip
  • Straßenverhältnisse & Routenempfehlungen
  • Bildergalerie

                                     Beste Reisezeit & Klima

 

Island ist geprägt von Kontrasten und bietet zu jeder Jahreszeit einzigartige Erlebnisse, die durch das besondere Klima und die geographische Lage beeinflusst werden.

 

 

Frühling (März - Mai):

Mit dem Schmelzen des Schnees erwacht Island zum Leben. Die Tage werden länger, und die Natur beginnt zu blühen. Obwohl es noch kalt sein kann, lockt der Frühling mit der Chance, die ersten Wale zu beobachten und die Wasserfälle in voller Pracht zu erleben.

 

Sommer (Juni - August):

Die Zeit der Mitternachtssonne. Tage und Nächte verschmelzen, besonders im Juni und Juli, wenn es fast 24 Stunden lang hell bleibt. Die Temperaturen sind mild, ideal für Wanderungen, Vogelbeobachtungen und Erkundungen der einzigartigen Landschaften. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei 10°C bis 15°C, können aber in seltenen Fällen bis 20°C oder darüber steigen.

 

Herbst (September - November): 

Die Landschaft verwandelt sich in ein Farbenmeer. Es ist eine wunderbare Zeit für Fotos und Wanderungen in der sich verändernden Natur. Die Tage werden kürzer, und das Wetter kann wechselhaft sein, aber die ersten Nordlichter können bereits erscheinen, besonders ab Oktober.

 

Winter (Dezember - Februar):

Die Insel hüllt sich in Dunkelheit und Schnee, ideal für die Beobachtung der Nordlichter. Die Temperaturen sinken, können aber dank des Golfstroms milder sein, als man erwarten würde. Skifahren, Eisfischen und Schneemobilfahrten sind beliebte Aktivitäten. Eine Beischtigung der erstaunlichen Eishöhlen ist in der Regel nur im Winter möglich.

 

Jede Jahreszeit in Island bietet einzigartige Erlebnisse, von der lebendigen Sommerlandschaft bis zu den ruhigen, magischen Winternächten. Die beste Reisezeit hängt von den persönlichen Vorlieben und deinen gewünschten Aktivitäten ab.

"Must Sees" & Ausflugshighlights

 

Geothermalregion Haukadalur

 

Auf dem berühmten "Golden Circle" befindet sich die geotheramale Region Haukadalur, bekannt für ihre beeindruckenden Geysire und heißen Quellen. Hier befindet sich der berühmte Geysir Strokkur, der alle paar Minuten Wasserfontänen bis zu 30 Meter in die Luft schießt. Neben Strokkur gibt es auch den namensgebenden Geysir, der zwar weniger aktiv ist, aber dennoch eine bedeutende Sehenswürdigkeit darstellt. Die Landschaft ist geprägt von dampfenden Fumarolen und bunten Mineralablagerungen, die dem Ort einen mystischen Charakter verleihen. 

Gullfoss - der goldene Wasserfall

 

Der tosende Wasserfall gehört zu den berühmtesten Sehenwürdigkeiten auf Island und befindet sich ebenfalls auf dem "Golden Circle". Er ist also sehr schnell und leicht von der Hauptstadt Reykjavik zu erreichen. Du solltest unbedingt Regenkleidung anziehen bevor du zu den Aussichtspunkten wanderst, denn du wirst sehr nass werden. Entsprechend sollte natürlich auch die Kameraausrüstung gut in Regenhüllen eingepackt werden.

Wanderung im Þingvellir Nationalpark

 

Dieser beeindruckende Nationalpark gehört auch noch zum "Golden Circle". Hier wurden früher zur Wikingerzeit traditionelle Versammlungen abgehalten, wodurch er zum UNESCO Weltkulturerbe gekürt wurde. Hier wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar. 

Öxarafoss im Þingvellir Nationalpark

 

Für isländische Verhältnisse ist der Öxarafoss zwar ein Miniwasserfall, trotzdem ist er sehr fotogen und bietet eine schöne Kulisse. Bei einer Wanderung durch den Þingvellir Nationalpark wirst du an ihm vorbeilaufen.

Schnorcheln in der Silfraspalte

 

Ebenfalls im Þingvellir Nationalpark hast du die Möglichkeit, in der Silfaspalte zu tauchen oder zu schnorcheln. Was ist das besondere daran? Zum einen handelt es sich um Gletscherwasser, welches das klarste Wasser der Welt ist. Zum anderen kannst du auf dem Bild sehen, dass ich zwei Kontinente berühre. Du schwimmst nämlich durch die Spalte in welcher sich die Eurasische und die Nordamerikanische Platte immer weiter voneinander entfernen. Das Wasser hat konstant 2° Celsius. Ein Spezialanzug sorgt dafür, dass du schön warm und trocken bleibst. Nur die Lippen schwellen vor Kälte an und werden taub, ein sehr skuriles Gefühl, welches aber auszuhalten ist. Die Tour dauert ungefährt 30 Minuten. Ich habe über GetYourGuide gebucht. 

Kerið Krater

 

Die letzte Sehenswürdigkeit auf dem "Golden Circle" ist der vulkanische Kratersee Kerið, welcher auch "Das Auge der Welt" genannt wird. Er ist 3000 Jahre alt und leuchtet in bunten Farben. Wegen dem hohen Eisengehalt im Vulkangestein ist die dominierende Farbe rot. Durch den Kontrast mit dem türkisenen Wasser bietet er ein außergewöhnliches Fotomotiv. Du kannst innerhalb von ein paar Minuten um den Katersee wandern, da er sehr klein ist.

Hjálparfoss

 

Auf dem Bild wirkt der Wasserfall erst mal klein und unspektakulär. Wenn du allerdings genauer hinsiehst, kannst du einen Angler im Bild erkennen und sehen, wie groß der Wasserfall tatsächlich ist. Er gehört eher zu den unbekannteren Wasserfällen in Island und das obwohl er nicht weit vom "Golden Circle" entfernt ist. Durch die Zweiteilung des Wasserfalls bietet er ein besonderes Naturschauspiel

Háifoss

 

Nicht weit vom Hjálparfoss entfernt befindet sich der faszinierende Wasserfall Háifoss. Für mich war es einer der schönsten Wasserfälle in Island, besonders wegen dem Weitblick in die Schlucht. Er ist mit 122 Metern der dritthöchste Wasserfall in Island. Die Straße dorthin ist ohne Allrad machbar, aber anspruchsvoll. Du fährst ca. 4 Kilometer über Schotterpisten mit großen Schlaglöchern, wodurch du ohne Allrad eine halbe Ewigkeit brauchen wirst, es lohnt sich aber. Ansonsten kannst du natürlich auch zu Fuß hinlaufen.

Das Gjáin Tal

 

Wenn du vom Háifoss wieder zurück Richtung Hauptstraße fährst, gibt es eine Abbiegung zum Gjáin Tal. Eigentlich wollte ich dort gar nicht hin, weil ich die Bilder im Internet nicht so spektakulär fand. Zum Glück habe ich mich dann doch durchgerungen, die 4 Kilometer hinzulaufen. Diesmal war es mir nämlich zu Riskant, die Schotterpiste mit dem großen Wohnmobil zu fahren. Nach dem Spaziergang durch eine graue Mondlandschaft offenbarte sich eine grüne Oase wie in einem Märchen. Das Tal ist voller Wasserfälle, bunter Blumen, verrückten Felsformationen und hübschen Holzwegen. Hier wurden auch Szenen für meine Lieblingsserie "Game of Thrones" gedreht, worauf mich eine sehr nette Raingerin aufmerksam machte. Du solltest wasserdichte Schuhe mitbringen, da du ab und an durch kleine Bäche warten musst. Weitere Bilder findest du unten in meiner Galerie.

Landmannalaugar

 

Eins Vorweg, du kannst ausschließlich mit einem Allradfahrzeug nach Lanndmannalaugar fahren, andernfalls musst du dich bezüglich einer Touristentour dorthin informieren. Für die Rückfahrt empfehle ich die F208 gen Süden, dazu später mehr. Landmannalaugar hat mich in Island am meisten fasziniert. Bekannt ist die Region für die bunten Rhyolithberge, die in einer Palette von Rosa, Grün, Gelb und Orange leuchten. Von dem kleinen Camp aus gehst du erst Mal durch ein imposantes Lavafeld, bevor du die bunten Berge erreichst. Es gibt unzählige Wanderwege mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Ich war 7 Stunden unterwegs und habe gar nicht bemerkt, dass die Zeit so schnell verging. Abends badete ich in dem berühmten heißen Fluss zum entspannen, welcher sich direkt am Camp befindet. Das Wasser hat angenehme 36° - 40°.

Seljalandsfoss

 

Einer der bekanntesten Wasserfälle in Island ist der Seljalandsfoss. Was ihn so einzigartig macht, ist der kleine Rundweg hinter dem Wasserfall vorbei. Die Gischt ist je nach Jahreszeit sehr stark, du solltest auch hier wasserfeste Kleidung anziehen und eventuell vorhandene Kamerasachen gut einhüllen. 

Þórsmörk

 

Þórsmörk ist ein beeindruckendes und mystisch anmutendes Naturschutzgebiet im Süden Islands. Es liegt zwischen den Gletschern Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, welche du von dort aus wunderbar sehen kannst. Der Name "Thorsmörk" bedeutet übersetzt "Wald von Thor", benannt nach dem nordischen Gott des Donners. Der Gipfel "Valahnúkur" ist vom kleinen Camp aus sehr leicht und schnell zu erreichen. Die Fahrt dorthin führ dich über den gefährlichsten Fluss in Island namens "Krossa". Ich bin selbst noch vor der Krossa in einem Fluss stecken geblieben und empfehle daher die Anreise mit einem Hochlandbus

Skógafoss

 

Dieser Wasserfall ist einer der größten und bekanntesten und vor Allem ein Wahrzeichen Islands. Er stürzt 60 Meter in die tiefe, trotzdem kommst du sehr nahe an den Wasserfall ran und kannst so die Kraft des Wassers spüren. Der breite und kraftvolle Wasserfall erzeugt eine dichte Gischt, die oft einen Regenbogen über dem Tal bildet und somit jedes Fotografenherz höher schlagen lässt. Es gibt auch eine Treppe, sodass du den Wasserfall von oben ansehen kannst, ich fand die Aussicht von unten allerdings weitaus schöner.

Sólheimasandur Flugzeugwrack

 

Obwohl ich total erschöpft war von den vielen Erlebnissen, habe ich mich aufgerafft und bin nachts zum bekannten Flugzeugwrack gelaufen. Der Weg dorthin ist zum Glück sehr gerade, gut ausgebaut und ungefähr 4 Kilometer lang. Das Wrack liegt an einem schwarzen Strand und bietet vor Allem nachts eine coole Kulisse. Eine Lichterkette mit verschiedenen Farbeinstellungen hat dann für ein ungewöhnliches Fotokunstwerk gesorgt. 

Reynisfjara Black Sand Beach

 

Dieser Strand ist nicht nur mystisch, sondern auch sehr vielfälig. Nicht umsonst wurden hier viele bekannte Hollywoodfilme gedreht und auch Szenen aus der bekannten Serie "Game of Thrones". Du findest dort Basaltsäulen, schöne Felsformationen, Höhlen, einen wunderschönen Küstenstreifen und viele Vogelarten. 

Dyrhólaey

 

Ganz in der Nähe des Reynisfjara Beaches befindet sich die Landzunge Dyrhólaey. Von hier aus kannst du eine spektakuläre Klippenlandschaft, die schwarzen Strände der Umgebung und den gleichnamigen Felsbogen bewundern. Neben der beeindruckenden Landschaft bietet Dyrhólaey auch Lebensraum für eine Vielzahl von Seevögeln, darunter Papageitaucher, Möwen und Basstölpel, die entlang der Klippen nisten. Außerdem ist dort oben ein sehr fotogener Leuchtturm zu finden. Für Naturliebhaber, Ruhesuchende und Fotografen ist Dyrhólaey daher ein unverzichtbares Ziel. Mehr Bilder gibts wie immer weiter unten in meiner Galerie.

Fjaðrárgljúfur

 

Die beeindruckende Schlucht im Südosten Islands hat sich über zwei Millionen Jahre durch die Gesteinsschichten gegraben und erstreckt sich etwa 2 Kilometer mit einer Tiefe von bis zu 100 Metern. Sie ist bekannt für ihre steilen, grün bewachsenen Felswände und das türkisfarbene Wasser des Fjaðrá-Flusses. Es gibt viele Wanderwege, entweder in der Schlucht oder oberhalb davon. Da hier ein Musikvideo von Justin Bieber gedreht wurde, gab es leider vor ein paar Jahren einen so heftigen Ansturm, dass das Ökosystem teils ruiniert wurde und die Wege daher geschlossen wurden. Inzwischen sind sie zwar wieder geöffnet, das isländische Moos benötigt jedoch mehr als 100 Jahre, bis es nachwächst.

Svartifoss

 

Der "schwarze Wasserfall" wie der Svartifoss genannt wird, befindet sich im Skaftafell-Nationalpark. Er ist bekannt für die einzigartiken hexagonalen Basaltsäulen, die den Wasserfall umgeben. Die Wanderung dorthin ist wunderschön und führt dich durch den grünen Nationalpark. Leider war ich an dem Tag zu müde, um bis ganz runter zu gehen, das werde ich aber bei meiner nächsten Islandreise nachholen.

Gletscherwanderung auf den Vatnajökull

 

Nachdem ich nie zuvor eine Gletscherwanderung unternommen hatte, wusste ich vorher nicht worauf ich mich einlasse. Die Tour war weniger anstrengend als ich befürchtet hatte, dafür aber sehr faszinierend. Das erste Mal Steigeisen unter den Füßen zu haben fühlte sich zwar am Anfang auf dem Eis ungewohnt an, aber nach kurzer Zeit fielen mir die Schritte immer leichter. Unser Guide erklärte viele interessante Dinge über Europas größten Gletscher und gab uns jederzeit Sicherheit. Die Ausblicke auf das Eis und den Skaftafell-Naitonalpark waren grandios. Die Tour habe ich über GetYourGuide gebucht. 

Diamond Beach

 

Ich bezweifle, dass ich in diesem Leben nochmal ein Bild knipsen werde, dass ich so sehr liebe wie das vom Diamond Beach. Er befindet sich direkt bei der Gletscherlagune Jökulsárlón und wird von ihr mit kristallklaren Eisbrocken gespeist. Die Eisberge strömen über einen schmalen Kanal ins Meer und werden anschließend von den Wellen wieder an den vulkanischen Strand gespült. In Verbindung mit dem schwarzen Sand bietet dieses Naturschauspiel eines der beeindruckendsten Fotomotive weltweit. Im Winter sind die angespülten Eisberge riesig, dieser hier ist gerade Mal 50 Zentimeter groß.

Gletscherlagune Jökulsárlón

 

Wenn ich auf Island nur einen Tag Zeit hätte, würdet ihr mich in dieser Gletscherlagune und am Diamond Beach finden. Sie ist ebenfalls ein Wahrzeichen von Island und befindet sich nahe dem Vatnajökull-Naitonalpark, der den größten Gletscher Europas umfasst. Sie wird ständig von neuen Eisbergen gespeist, die sich vom Gletscher Breiðamerkurjökull lösen. Es werden Kajaktouren oder Bootsfahrten angeboten, sodass ihr die schwebenden Eisberge hautnah erleben könnt. Ich habe mich für eine adrenalinreiche Zodiac-Tour entschieden und habe es nicht bereut. Alleine schon wegen den unzähligen süßen Robben, welche ich vor die Linse bekommen habe. Die Bilder dazu findest du weiter unten in der Galerie.

Vestrahorn bei Stokksnes

 

Bei Ebbe sammelt sich zwischen der Landzunge "Stokksnes" und der Bergkette "Vestrahorn" Meerwasser, welches ein weltberühmtes Motiv bietet. Nämlich die Bergkette mit einer faszinierenden Spiegelung im Wasser. Du findest dazu unzählige Bilder im Internet, leider aber nicht bei mir. Als ich am nächsten Morgen aufgestanden bin um ein solches Foto zu machen, konnte ich keine zwei Meter weit sehen, weil es so neblig war. Immerhin habe ich nachts noch diesen Schnappschuss mit den schönen Dünen kreiert, auf dem sogar Nordlichter zu sehen sind. 

Hengifoss

 

Mit einer Fallhöhe von 118 Metern ist der Hengifoss der vierthöchste Wasserfall in Island. Er ist bekannt für seine auffälligen Schichten aus rotem Lehm und schwarzen Basaltsäulen. Der Weg dorthin ist super ausgebaut und führt dich 3 Kilometer durch eine wunderschöne Landschaft und vorbei an einem weiteren Wasserfall, dem Litlanesfoss. Da sich der Wasserfall im Osten von Island uns somit weit weg vom "Golden Circle" befindet, ist hier auch der Touristenandrang deutlich geringer als bei den anderen Wasserfällen.

Stuðlafoss

 

Auf dem Weg zum Stuðlagil Canyon bin ich an dem gleichnamigen Wasserfall vorbei gekommen. Er war nirgends im Internet beschrieben und auch die anderen Besucher sind einfach daran vorbei gelaufen, als wäre er langweilig. Vielleicht liegt es an meinem Fotografenauge, aber ich habe in dem Wasserfall ein wahres Naturkunstwerk gesehen. Durch eine Langzeitbelichtung ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder entstanden. Im Hochformat unten in meiner Galerie kannst du den Wasserfall in voller Pracht sehen. 

Stuðlagil Canyon

 

Der Canyon mit den einzigartigen Basaltsäulen, die zu den größten Islands zählen, wurde erst 2016 entdeckt. Seit dem wird er jedes Jahr beliebter, besonders bei Fotografen. Der Zugang zum Stuðlagil Canyon ist über zwei Hauptwege möglich, einen einfacheren Zugang von der Ostseite, der Besucher direkt zu einem Aussichtspunkt führt, und einen längeren Wanderweg von der Westseite, der näher am Fluss entlangführt und einen viel schöneren Einblick in die Schlucht bietet. Außerdem kommst du nur bei dem Weg von der Westseite an dem Stuðlafoss vorbei.

Drekagil Canyon mit Wasserfall

 

Zu dem riesigen aktiven Vulkan Askja kommst du ausschließlich über eine spektakuläre Hochlandtour. Ich empfehle die F905 für die Hinfahrt, dazu später mehr. Ohne eine Menschenseele zu treffen, fuhr ich 5 Stunden durch eine faszinierende Hochlandschaft, bevor ich am Übernachtungsort Dreki angekommen bin. Die Reise dorthin ist ein Abenteuer für sich und führt durch einige der unberührtesten und beeindruckendsten Landschaften Islands. Direkt bei dem Camp befindet sich der Drekagil Canyon mit einem Wasserfall am Ende. Der Wasserfall ist so unbekannt, dass er keinen Namen hat und Google ihn auch nicht kennt. Eigenartig, denn ich fand ihn sehr imposant, groß und wunderschön. Die Besitzer des Camps haben mich auf ihn aufmerksam gemacht. Anfang September hatte es morgens Minusgrade und bereits Schnee, ich hatte also Glück, dass die Hochlandstraßen überhaupt noch geöffnet waren.

Askja

 

Gleich in der Früh fuhr ich von meinem Hochlandcamp "Dreki" zu dem riesigen aktiven Vulkan "Askja". Die Fahrt dauerte nicht lange und auch der Wanderweg zum Kratersee betrug gerade Mal 2 Kilometer ohne Steigung. Der Kratersee Öskjuvatn ist stolze 11 Quadratkilometer groß und somit der zweitgrößte See Islands. Für einen kurzen Moment haben sich die Berge wundervoll im See gespiegelt bevor Wind aufkam. Ein Bild dazu findet ihr weiter unten in meiner Galerie. Im kleinen dazugehörigen grünen Kratersee "Viti" ist sogar ein warmes Bad möglich, da der Boden jedoch sehr rutschig war, habe ich mich nicht runter getraut. Die letzte große Eruption ereignete sich 1961, aber die bemerkenswerteste und zerstörerischste Ausbruchsserie fand 1875 statt. Diese Eruption führte zur Evakuierung und Auswanderung vieler Isländer, vor allem nach Nordamerika.

Herðubreiðarlindir

 

Auch diesen Ort kennt Google nicht, obwohl er sehr bekannt ist. Auf dem Rückweg von der Askja durch das Hochland kommst du an dieser blühenden Oase vorbei, wenn du die Straße F88 fährst. Namensgeber ist der nahegelegene Tafelberg Herðubreið, welchen du von dort aus auch wunderbar sehen kannst. 

Dettifoss

 

Der Wasserfall gehört zu einem Netz von drei Wasserfällen, dem Dettifoss, Selfoss und Hafragilfoss, welche alle über einen Wanderweg erreicht werden können. Der Dettifoss ist allerdings der beeindruckendste, da er auch zeitgleich der mächtigste Wasserfall Europas ist. Die gewaltige Kraft des Gletscherwassers welches über 100 Meter breite ungefähr 40 Meter in die tiefe stürzt, ist fast ohrenbetäubend.

Selfoss

 

Nicht weit entfernt vom Dettifoss findest du den weiteren Wasserfall "Selfoss". Er ist zwar weniger beeindruckend wie sein Nachbarwasserfall, aber immer noch sehr schön anzusehen. Besonders sind hier die vielen kleineren Kaskaden die über beide Seiten in einem halbkreis verteilt sind.

Rauðhólar

 

Auch im Osten Islands befindet sich die Vulkanregion Rauðhólar im Nationalpark Jökulsárgljúfur. Es gibt viele markierte und interessante Wanderwege im Nationalpark. Eine der faszinierendsten Wandermöglichkeiten jedoch ist die Wanderung vom Parkplatz Vesturdalur hinauf auf den höchsten der roten Berge, die man auch als Rundweg durch die Felsen der Hljóðarklettar gestalten kann.

Ásbyrgi

 

Die Hufeisenschlucht ist eine der bekanntesten Naturattraktionen in Island. Die Schlucht ist etwa 3,5 Kilometer lang, einen Kilometer breit und von steilen Felswänden umgeben. Laut einer Legende entstand Ásbyrgi durch den Fußabdruck von Sleipnir, dem achtbeinigen Pferd des Gottes Odin. Es gibt viele Wanderwege, am spektakulärsten ist sicherlich der Weg welcher auf die Kante der Schlucht führt. Du hast dann einen unglaublichen Blick hinunter. Leider habe ich diese Wanderung aus Zeitmangel nicht geschafft, werde sie aber bei meinem nächsten Besuch nachholen. Am Ende der Schlucht ist der Wasserfall Botnstjörn, der in einem kleinen See mündet. Ásbyrgi beherbergt auch ein bedeutendes Ökosystem, das eine Vielzahl von Vogelarten und seltenen Pflanzen beheimatet. 

Krafla Krater

 

Der Krater Krafla ist ein zentraler Teil des gleichnamigen Vulkansystems im Nordosten von Island, nahe dem Mývatn-See. Diese Region ist bekannt für ihre intensive geothermische Aktivität und die umgebende Vulkanlandschaft. Das Krafla-Vulkansystem erstreckt sich über eine Länge von etwa 90 Kilometern und umfasst einen zentralen Vulkan mit einer Caldera von etwa 10 Kilometern Durchmesser. Eine der bemerkenswertesten Eruptionsserien in jüngerer Zeit, bekannt als die "Krafla-Feuer", fand zwischen 1975 und 1984 statt. Der Víti-Krater, ein explosiver Krater, hat 300 Meter durchmesser und mit seinem blauen Wasser und dampfenden Fumarolen bildet er einen Farbtupfer in der Mondlandschaft. Du kannst direkt mit dem Auto hinfahren und vor Ort parken. 

 

Námafjall Hverir

 

Der Anblick von Hverir gleicht dem einer außerirdischen Landschaft, mit dampfenden, blubbernden und zischenden Fumarolen, die aus dem Boden aufsteigen und eine surreal wirkende Atmosphäre schaffen. Die Farben der umgebenden Landschaft variieren von leuchtendem Gelb und Orange bis zu tiefem Rot und Grau, je nach den Mineralen und chemischen Verbindungen, die in den heißen Quellen vorkommen.

Du kannst auf gut markierten Wegen durch das Gebiet zu wandern und die faszinierende Landschaft aus nächster Nähe erleben. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Hverir ist der Schlammkrater Námaskarð

Grjótagjá

 

Die Lavahöhle Grjótagjá beim Myvatn-See ist durch einen kleinen Eingang begehbar, in ihrem Inneren offenbart sich das Naturwunder. Ein vulkanischer, tiefblauer Höhlensee, umgeben von schwarzen Lavawänden, indem sogar das Baden möglich ist. Das Licht welches durch den Eingang fällt, schafft ein magisches Ambiente. Du solltest aber unbedingt vorher das Wasser vor einem eintauchen gut testen, da die Temperaturen schwanken können. In der Serie "Game of Thrones" wurde eine bekannte romantische Szene in dieser Höhle gedreht. 

Mývatn Naturbäder

 

Diese geothermalen Bäder, oft als die "Blaue Lagune des Nordens" bezeichnet, sind reich an Mineralien und bieten wohltuende Eigenschaften für die Haut. Das warme, milchig blaue Wasser in Verbindung mit dem atemberaubenden Ausblick über die vulkanische Mývatn-Region waren für mich ein absolutes Highlight. Besonders zum Sonnenuntergang ist die Stimmung einmalig. Du findest dort ein großes geothermales Becken, eine Sauna und Dampfbäder, die direkt aus einem natürlichen Dampfaustritt gespeist werden.

Goðafoss

 

Der Goðafoss, bekannt als der "Wasserfall der Götter", ist einer der eindrucksvollsten und historisch bedeutendsten Wasserfälle Islands. Er befindet sich im Norden des Landes, in der Nähe der Ringstraße und des Mývatn-Gebiets, und ist somit sehr leicht zugänglich. Du kannst dir den Wasserfall von verschiedenen Aussichtspunkten ansehen, welche auf beiden Seiten verteilt sind.

Whale Waching Hauganes

 

In Island werden an verschiedenen Orten Walbeobachtungstouren angeboten, die in Haugenes sollen allerdings die Besten sein. Ich habe zwar selbst keinen Vergleich, mich aber sehr gut erkundigt. In verschiedensten Ländern habe ich solche Touren schon mitgemacht, aber noch nie habe ich Wale so nah am Boot erlebt wie hier. Die Tour insgesamt war sehr schön, informativ und respektvoll gegenüber den Tieren. Wir haben viele Buckelwale gesehen, aber auch kleinere Walarten. Die wunderschöne Kulisse des Fjords hat dann noch für das besondere Etwas gesorgt. Hier findest du den Anbieter. 

Hauganes Hot Tubs

 

Direkt neben dem Bootsanleger für die Whale Waching Tour befinden sich diese Hot Tubs direkt am Meer. Besoners ist vor allem der Pool in Form eines Bootes. Der Eintritt kostet ungefähr 13€ pro Person.

Reykjafoss mit Fosslaug

 

In Varmahlíð habe ich eine Reittour mit Islandponys mitgemacht. Die Tour kann ich allerdings nicht empfehlen, da ich die Umgebung sehr langweilig fand, es gibt sicherlich schönere Reittouren in Island. Trotzdem habe ich von den Veranstaltern den Tipp bekommen, dass ganz in der Nähe ein natürlicher heißer Pool direkt an einem Wasserfall ist. Da es beim Reiten sehr kalt war und regnete, war die Aussicht auf ein heißes Bad in natürlicher Umgebung genial. Die heiße Quelle war zwar etwas "moorig" am Boden, das hat mich aber nicht weiter gestört, die Aussicht und das tosen des Wasserfalls direkt um die Ecke waren perfekt. Es gibt einen Wasserfall nähe Reykjavik, der sehr ähnlich heißt, man sollte ihn also nicht verwechseln. Ich habe die heiße Quelle Hier auf der Karte markiert. 

Hveravellir

 

Diese geothermische Oase liegt in der Mitte von Island an der F35 und ist somit weniger touristisch als die auf der Ringstraße. Da ich leider keine Zeit hatte, mir den Westen Islands anzusehen, bin ich direkt vom Norden über die Hochlandstraße F35 in den Süden gefahren. Die Straße ist sogar mit einem 4x4 sehr holprig und anstrengend zu fahren. Du hast allerdings eine spektakuläre Aussicht auf dampfende Fumarolen, blubbernde Schlammtöpfe und leuchtend blaue heißen Quellen, die kontrastreich gegen das raue, vulkanische Gelände Islands sind. Einer der Höhepunkte von Hveravellir ist die Möglichkeit, in den natürlichen heißen Quellen zu baden. 

Blaue Lagune

 

Zum Abschluss der Reise habe ich mir noch die bekannteste isländische Sehenswürdigkeit angesehen, die Blaue Lagune. Sie gehört zu den 25 Weltwundern, was man auch an dem Eintritt in Höhe von ungefähr 100€ zu spüren bekommt. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, auch nach zwei Wochen Islandtour konnte mich dieses Geotheramalbad noch erstaunen lassen. Ein Bad in diesem leuchtend blauen Wasser, umgeben von schwarzen Lavafelsen darf auf einer Islandreise definitiv nicht fehlen. Es gibt auch einen Spabereich, der kostet allerdings 700 € aufwärts für ein paar Stunden! Die Lagune liegt sehr nah am Flughafen und ist somit super einfach zu erreichen. Das Bild ist von der Website, leider habe ich hier kein eigenes. 

4x4 Campertrip

 

 

Warum für mich nur ein Campertrip in Frage kam:

 

Für mich als Fotografin war klar, dass ich in Island maximale Flexibilität brauche. Es konnte schon vorkommen, dass ich wegen den unberechenbaren Wetterverhältnissen sehr weit fahren musste, um ein perfektes Foto hinzubekommen. Ein Mal bin ich zum Beispiel über 100 Kilometer außerplanmäßig zum Diamond Beach gefahren, da die Wetterapp am nächsten Morgen einen wolkenfreien Himmel versprach. Das war dann auch so und nur deswegen ist mein bisher bestes Bild des Eiskristalls bei aufgehender Sonne entstanden. Ich habe kurzerhand direkt an dem Strandparkplatz übernachtet. Diese Flexibilität habt ihr natürlich nur mit einem Camper. Noch dazu kommt das unbeschreibliche Freiheitsgefühl, welches fantastisch zu dem wilden Island passt. 

 

 

Zum Thema Freistehen in Island: 

 

In Island ist das Freistehen zwar offiziell nicht erlaubt, wir hatten allerdings während der Corona-Pandemie damit keine Schwierigkeiten. Wie es inzwischen damit steht, kann ich nicht sagen. Ich vermute es kommt immer auf ein paar Faktoren an, ob es geduldet wird: 

 

  • gibt es eventuell einen Landbesitzer, den du fragen kannst
  • wie verhälst du dich - lass natürlich keinen Müll liegen, keine laute Musik laufen lassen, keine Tische aufstellen usw.! 
  • wie groß ist der Camper, ich denke mit einem kleinen Camperaufbau ist es einfacher zu argumentieren als mit einem 3,5 Tonner
  • wo übernachtet du, an einem überfüllten Touriparkplatz oder irgendwo abgelegen im Hochland

Am Ende musst du sowieso dein Bauchgefühl und den gesunden Menschenverstand benutzen, ob du dich doch lieber auf einen Campingplatz stellst. 

 

 

Zum Camper: 

 

Es gibt verschiedene Anbieter, welche den Toyota Hillux mit Aufbau vermieten. Da die Preise über die Jahre variieren, kann ich dir nicht den günstigsten oder besten nennen. Ich hatte damals einen deutschen Anbieter, welcher in Island sitzt, das hat die Kommunikation sehr einfach gemacht. Mit mindestens 250€ pro Tag mustt du auf jeden Fall für den 4x4 Cmaper rechnen. Es gibt auch Autos mit "Schnorchel", welche beim Furten im Hochland noch sicherer sind, diese kosten allerdings deutlich mehr. Die Ausstattung des Campers ist simpel, aber ausreichend. Eine Dusche gibt es nicht, braucht es aber in der Regel auch nicht. Du kannst entweder in die natürlichen Pools gehen oder auf Anfrage die Duschen auf Campingplätzen nutzen. Auch das Kochen sollte eher einfach ausfallen, es gibt nur zwei kleine Gasherde und einen Minikühlschrank. Ich habe oft eine kleine Brotzeit gemacht, denn in einem Restaurant war ich in Island damals gar nicht. Die Dieselheizung hat einwandfrei funktioniert, nachts wirds trotzdem kalt. Wenn du eher verfroren bist, nimm dir einen zusätzlichen Schlafsack, eine Wärmflasche und Thermowäsche von daheim mit. Der größte Nachteil war das nächtliche Beschlagen der "Zeltwände". Das Bett war morgens an den Rändern nass und ich habe leider nicht rausgefunden, wie ich das vermeiden kann. 

Straßenverhältnisse & Routenempfehlungen

 


Die Straßenverhältnisse auf der Insel können je nach Jahreszeit und Region erheblich variieren, was mich selbst im Sommer manchmal vor besondere Herausforderungen gestellt hat. Zum Glück gibt es eine sehr gute staatliche Online-Karte, auf welcher du die aktuellen Straßenbedingungen und ggf. Schließungen live nachverfolgen kannst. Du findest sie Hier. Beachte, dass das Fahren abseits markierter Straßen in Island illegal ist und schwere Schäden an der empfindlichen Natur verursachen kann. Das isländische Moss zum Beispiel braucht teils über 100 Jahre, bis es wieder nachwächst.

 

Sommer (Juni bis August):

 

Im Sommer sind die Straßenverhältnisse in Island im Allgemeinen am besten. Die Ringstraße (Route 1), die das Land umrundet, ist vollständig befahrbar, und auch die meisten Nebenstraßen sind gut zugänglich. Dies ist die ideale Zeit, um das Hochland zu erkunden, da die meisten F-Straßen (Gebirgsstraßen, die mit einem "F" vor der Nummer gekennzeichnet sind) nur in den Sommermonaten geöffnet sind. Du solltest trotzdem vorsichtig sein, da selbst im Sommer plötzlicher Nebel, Regen oder starker Wind das Fahren zu einer Herausforderung machen können. Auf die Hochlandstraßen gehe ich nochmal gesondert ein.

 

Herbst (September bis November):

 

Während des Herbstes verschlechtern sich die Straßenverhältnisse allmählich, besonders in höher gelegenen Gebieten und im Hochland, wo Schnee und Eis frühzeitig einsetzen können. Die meisten F-Straßen werden geschlossen und plötzliche Wetterumschwünge sind häufig. Es ist wichtig, die Wettervorhersage im Auge zu behalten und sich auf veränderliche Bedingungen einzustellen.

 

Winter (Dezember bis März):

 

Im Winter sind die Straßenverhältnisse in Island am herausforderndsten. Schnee, Eis und begrenzte Sicht durch Stürme oder kurze Tage können das Fahren erschweren. Die Ringstraße bleibt in der Regel offen, aber Abschnitte können kurzfristig aufgrund von Wetterbedingungen geschlossen werden. Viele Nebenstraßen und nahezu alle F-Straßen sind geschlossen. Winterreifen und oft auch Schneeketten sind unerlässlich, und es ist ratsam, ein 4x4-Fahrzeug zu mieten. Das Überprüfen der Straßen- und Wetterbedingungen über die offizielle Website der isländischen Straßenverwaltung, welche ich dir oben verlinkt habe, ist ein Muss.

 

Frühling (April bis Mai):

 

Im Frühling verbessern sich die Straßenverhältnisse allmählich wieder, obwohl in höheren Lagen und im Hochland noch Schnee und Eis liegen können. Einige F-Straßen bleiben bis Ende Juni oder sogar Juli geschlossen. Wie im Herbst, können Wetterumschwünge schnell eintreten, daher solltest du weiterhin vorsichtig sein.

 

 

Die F-Straßen im Hochland

 

Alle Hochlandstraßen sind ausschließlich mit einem Allradfahrzeug, auch 4x4 genannt, befahrbar. Allerdings gibt es hier große Unterschiede bei der Leistung und Qualität der Autos, spare also nicht am Auto! Wenn ein Isländer oder die Straßenverwaltung sagt, die Straße ist schwer zu befahren, dann ist das auch so. Und trotzdem gibt es kein vergleichbares Erlebnis und Freiheitsgefühl, als mit dem eigenen Auto oder Camper durch Islands vulkanische Hochlandschaft zu fahren. Vor meiner Reise habe ich mich sehr ausführlich zum Furten informiert und unzählige Berichte gelesen, Videos angesehen und Auskünfte bei der Vermietstation eingeholt. Das war auch gut so und hat mir die Reise deutlich erleichtert. Furten bedeutet, dass ihr mit dem Auto einen Fluss durchquert. Hierzu ist die Wattiefe entscheidend. Der Toyota Hillux zum Beispiel hat eine sehr hohe Wattiefe von 75cm, wodurch auch tiefere Flüsse durchquert werden können, ohne dass euch der Motor absäuft. Das ist nämlich niemals mitversichert! Du solltest also lieber zu viel Bodentiefe haben als zu wenig. Oft liest und hört man den Satz von Isländern, dass man erst von Furt-Erfahrung sprechen kann, wenn man 1000 Mal gefurtet ist. Das kann ich bestätigen, selbst nach zwei Wochen Islandtour hatte ich vor jeder Flussdurchquerung eine große Anspannung in mir. Lest euch am Besten gut in die Materie anhand von Berichten der Einheimischen ein. Besonders rate ich dir von der Überquerung der Furt "Krossa" bei Þórsmörk ab. Es ist die gefährlichste Furt, nicht nur für euer Auto! Alternativen gibt es genug, am Besten nehmt ihr den offiziellen Hochlandbus nach Þórsmörk.

 

Ein paar grobe Tipps zum Furten aus meinen Erfahrungen kann ich dir trotzdem geben: 

 

  • achte darauf, dass der Untergrund nicht sandig ist. Genau an solch einer Stelle bin ich stecken geblieben. Nur mein Schutzengel hat dafür gesorgt, dass der Motor und das Auto nicht beschädigt wurden und mich ein Tracktor rausziehen konnte. 
  • umso ruhiger der Flusslauf, umso tiefer ist das Wasser in der Regel. Viele Wirbel und schaum heißen nicht unbedingt, dass der Fluss gefährlicher ist. 
  • du solltest niemals im Wasser stehen bleiben, da das Anfahren schwer bis unmöglich ist. 
  • fahre niemals genau gegen oder genau mit dem Strom, meistens erkennst du an Reifenspuren oder Markierungen wie du fahren solltest
  • erkundige dich vorher bei der offiziellen Straßenverwaltung oder eurer Vermietstation zu bestimmten Furten, wenn du dir unsicher bist
  • ein gutes Allradfahrzeug hat auch eine gesonderte Funktion für das Furten, lass sie dir vom Vermieter zeigen
  • fahre langsam durch den Fluss, auch wenn der Instinkt etwas anderes sagt. Zu schnelles Fahren schafft zu viel Wiederstand und lässt schneller Wasser in den Motor eindringen

Auch wenn das erst Mal abschreckend klingt, ist das Furten wirklich eine tolle und aufregende Erfahrung. Einige der schönsten Orte Islands erreichst du in der Regel auch nicht, ohne dich auf dieses Abenteuer einzulassen. 

 

Hier Bilder und Infos zu bekannten Strecken:

 

 

Straße 332 zum Háifoss

 

Diese Straße ist keine F-Straße und somit auch für normale Autos zugelassen. Mein Vermieter meinte allerdings, dass die Straße laut Vertrag auf eigene Gefahr gefahren wird und somit ein Schaden nicht versichert ist, sofern man keinen 4x4 fährt. Die vielen Schlaglöcher auf der Schotterpiste waren tatsächlich sehr anspruchsvoll zu fahren und ich habe für die 4 Kilometer sehr lange gebraucht. Ohne 4x4 musst du einfach vorsichtig fahren, eine Wendemöglichkeit gibt es nicht! 

 

 

 

Straße 327 zum Gjáin Tal

 

Diese Straße zweigt direkt von der 332 ab und führt euch in das wunderschöne Gjáin Tal. Sie hat weniger Schlaglöcher als die 332 und ist somit etwas leichter zu fahren. Hier sind allerdings ein paar Steigungen auf der Schotterpiste dabei, mit einer Quietschkugel solltest du also nicht unbedingt unterwegs sein für diese Strecke. Ich habe das große Wohnmobil an der Abzweigung stehen gelassen und bin die 4 Kilometer gelaufen. 

 

 

 

F26 und F208 nach Landmannalaugar

 

Wenn du die Straße 32 welche auch am Hjlarparfoss, Haifoss und Gjaintal vorbeiführt weiterfährst, kommst du auf die Hochlandstraße F26. Ab hier sind nur noch Allradfahrzeuge zugelassen. Nach 20 Kilometern zweigt die F26 auf die F208 nach Rechts ab Richtung Landmannalaugar. Von der Abzweigung sind es nur noch 30 Kilometer nach Landmannalaugar. Die Strecke ist wunderschön und sehr gut zu befahren. Erst direkt vor dem Camp muss eine Furt durchfahren werden.

 

 

 

F208 von Landmannalaugar auf die südliche Ringstraße 

 

Diese 70 Kilometer lange Hochlandstraße war für mich die faszinierendste und beeindruckendste auf meiner gesamten Islandreise. Sie führt dich durch eine Vulkanlandschaft mit grünen, von Flüssen durchzogenen Tälern. Du musst zwar viele Furten durchqueren, aber alle waren sehr gut beschildert und einfach zu fahren. Perfekt also, wenn du gerade deine ersten Erfahrungen mit dem Furten sammelst. Diese Straße bin ich teils zum Sonnenuntergang gefahren, wodurch die Stimmung ganz besonders war.

 

 

 

F249 nach Þórsmörk

 

Auf dieser Strecke von 30 Kilometern befindet sich die gefährlichste aller Furten, die "Krossa". Noch vor dieser Furt bin ich im Sand stecken geblieben, da ich die Fahrspurten der vorherigen Autos übersehen habe. Zum Glück ist alles gut gegangen und ein Tracktor hat das Auto rausgezogen. Kurz danach kam ein Hochlandbus vorbei, der Busfahrer war sehr nett und hat mich für die letzten Kilometer mitgenommen. Nächstes Mal buche ich gleich den Bus, die Durchfahrt der Krossa solltest du unbedingt den Profis überlassen. Unten in der Galerie findest du weitere Bilder.

 

 

F905 & F910 zur Askja

 

Den Weg zur Askja und zurück kannst du als kleine Rundreise gestalten. Die Hinfahrt führt dich vom Osten kommend über die F905 & F910 zur Askja. Rechne mit einer langen Anreise, ich habe für die Strecke von 100 Kilometern 5 Stunden gebraucht. Tanke also besser nochmal bei dieser Mini-Tankstelle Hier. Die Straßen führen dich durch eine unberührte Vulkanlandschaft, geprägt von wilden Flüssen, rotem und schwarzem Sand und wenigen Furten. Bis auf ein paar Stellen mit Schnee und Sand war die Straße sehr gut zu fahren.

 

 

F88 von der Askja zurück auf die Ringstraße

 

Der Weg von der Askja zurück auf die östliche Ringstraße fuhr ich über die wunderschöne F88. Sie führt dich durch eine bunte Oase namens "Herðubreiðarlindir". Es gibt einige Furten auf der Strecke, aber nur eine davon direkt hinter der Oase war etwas einschüchternd aufgrund der Breite des Flusses. Die Fähnchen und Markierungen helfen allerdings dabei, die richtige Spur zu fahren und auch die Tiefe des Wassers abschätzen zu können.

 

 

Die aufgeführten Strecken habe ich dir in meiner "My Maps Karte" grau markiert. Du findest die Karte Hier.

 

Ich wünsche dir eine wundervolle Islandreise und vor Allem viel Spaß auf den Hochlandpisten! 

Bildergalerie

 

Hier findest du weitere Bilder meiner zweiwöchigen Islandreise, natürlich chronologisch zu meinen persönlichen "Must Sees" und Ausflugshighlights.